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ALPEN Das Wirkliche ist unsichtbar Erst beim Näherkommen offenbaren die Bunkerstellungen ihren kulissen- haften Charakter (diese und nächste Seite). gungen kritisch. Zwar ist das Myzel für den dauernden Aufenthalt von Menschen gebaut, doch werden sie darin auf ihr physiologisches Minimum reduziert. Sie leben unter Zwang, die militärische Befehlsgewalt regiert ihre Bestimmung: im Bunker zu sterben. Der Arbeitslose Die dritte Stufe des Myzels ist mythisch. Es sind die Helden- sagen von den Spitälern im Fels, den Goldhorten untertags, den Tanklagern im Berg, den Flugzeugunterständen am Rand der Alpenpiste, den Regierungsbunkern unter dem Gotthard. Alles wahr, alles vorhanden, alles mythisch über- trieben. Das sind die herzstärkenden Geschichten, die sich unsere Väter erzählten, die heute aber zur Folklore zählen. Denn leider, leider haben wir den Krieg in den Bergen verlo- ren. Wir waren gerüstet, doch der Krieg blieb kalt. Kein Feind trat an, der mechanisiert einfiel, um sich durch Engnis, Fels und Bunker besiegen zu lassen. Keiner kam, sich am Gebirge die Zähne auszubeissen. Schlimmer noch, keiner mehr ist in Sicht. Heute sind die Sperren arbeitslos. Die autonome Produktion von Sicherheit in den Alpen ist einge- stellt worden. Es gab eine militärische Wertberichtigung, bei der nur noch wenige Bunker weiter beschäftigt wurden. Um die 20 000 Geländeverstärkungen wurden ohne Abfindung entlassen. Doch keine Angst: Es gibt ein Leben nach dem Bunker, denn uns bleibt der Tresor. 08


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